Präventionstheaterstück „Food Diaries – Realität einer Essstörung“

Im Rahmen der Projekttage am 25. 7. und 28.7.14 war am 25.7.2014 das Präventionstheaterstück „Food Diaries“- Realität einer Essstörung an unserer Schule zu sehen.

Schauspielerin Heidy de Blum

Das Theaterstück erzählt auf humorvolle wie auch ernste und schockierende Weise die Erlebnisse von Menschen, die täglich mit Diäten, Hunger, Schlankheitswahn, Selbstzweifeln und Essstörungen zu kämpfen haben. Es ermöglicht einen Einstieg in ein Thema, das sich in unserer Gesellschaft leider immer weiter verbreitet und das zwar mehrheitlich bekannt, in seiner Dramatik uns allen aber vielleicht noch nicht so bewusst ist. Essstörungen sind Erkrankungen, bei denen es aufgrund von „krank machenden“ seelischen Belastungen zu körperlichen Schäden kommt. Sie beginnen im Kopf und das beherrschende Thema ist das „Kontrollieren“- das haben uns die beiden Schauspielerinnen in ihrer einstündigen Vorführung eindringlich vor Augen geführt. Diese Veranstaltung hat uns alle, sowohl Lehrer als auch Schüler, sehr berührt, weil wir hautnah den kranken und engen Alltag von Menschen mit Essstörungen auf krasse, zum Teil schockierende, zum Teil distanziert humorvolle Weise miterleben konnten: Die junge Frau windet sich am Boden, sie steckt den Finger in den Hals und würgt. Immer wieder versucht sie, sich zu übergeben. „Ich finde es zum Kotzen“, schreit Heidy de Blum von der Bühne. Besonders überzeugend gelingt diese Darstellung wohl auch deshalb, weil die Schauspielerin Heidy de Blum den Weg aus dieser Krankheit hinter sich hat und als ausgebildete Schauspielerin das Stück aus der eigenen Erfahrung heraus selbst geschrieben hat. Sie versucht nun, an Schulen Präventionsarbeit zu betreiben und die Schüler für diese Problematik zu sensibilisieren bzw. sie zu ermuntern, Hilfsangebote aufzusuchen. Die gebannte Aufmerksamkeit, mit der über 200 Schüler das Theaterstück verfolgt haben, zeigte, dass die Thematik alle auch emotional gepackt hat und sicher noch länger nachwirken wird. Im Anschluss an die Aufführung hatten die Schüler die Gelegenheit, alle Fragen zu stellen, die ihnen – nach der anfänglichen Starre und Gebanntheit nach dem Stück – in den Sinn kamen. Frau de Blum gab, unterstützt von Frau Kendlbacher vom Verein ANAD in München, sehr persönlich und offen Auskunft und kam auch hier immer wieder auf die eigentliche Botschaft des Stückes: Junge Menschen brauchen die Möglichkeit zu lernen, dass sie in und mit ihrem Körper zufrieden sein können. Und: Es gibt einen Weg heraus aus diesem zerstörerischen Kreislauf! Vielen Dank an den Lions-Club, der diese Aufführung mit 500Euro unterstützt hat.