Grund zum Feiern gibt es an der Berufsoberschule (BOS) Bad Tölz. Seit ihrer Gründung im Jahre 1997 konnten in 20 Absolventenjahrgängen weit mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler mit einer Hochschulzugangsberechtigung verabschiedet werden.
Mit Gründung der staatlichen Berufsoberschule Bad Tölz im Jahre 1997 erhielten auch die Schülerinnen und Schüler der bisherigen FOS-12L-Klassen am Standort Bad Tölz ihre „eigene“ Schule. Im Zuge der strukturellen Neugliederung der Berufsoberschule konnte auch im Landkreis ein Beitrag zur Steigerung des schulischen Bildungsangebots des beruflichen Schulwesens geleistet werden. Was mit zwei Klassen der Jahrgangsstufe 12 in den Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft begann, steigerte sich bis auf 230 Schülerinnen und Schüler im Jahr 2010. Im Schuljahr 2002/03 konnte zum ersten Mal auch eine Klasse der Jahrgangsstufe 13 in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft geführt werden, ein Jahr danach kam die Abiturklasse der Ausbildungsrichtung Technik dazu. Jetzt waren Bildungsabschlüsse möglich, die seither als mittlere Reife über die Vorstufe, dem Fachabitur nach der Jahrgangsstufe 12 und der fachgebundenen oder allgemeinen Hochschulreife in der Jahrgangsstufe 13 erreicht werden können. Eine bildungspolitische Zielsetzung auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit präsentierte sich von ihrer erfolgreichen Seite. Für schulisch und beruflich Qualifizierte bietet die Berufsoberschule eine attraktive und effektive Form der Weiterbildung, um sich auf ein Studium an Hochschulen und Universitäten vorzubereiten.
Noch einmal brachte die Schulentwicklung für die Berufsoberschule eine Veränderung mit sich, die weniger die Organisationsform, als vielmehr ihre Bezeichnung zum Gegenstand hatte. Am 25. April 2008 stellte Kultusminister Siegfried Schneider im Rahmen einer Pressekonferenz an der Berufsoberschule Bad Tölz die neue „Berufliche Oberschule“ der Öffentlichkeit vor. Fachoberschule und Berufsoberschule bilden künftig eine organisatorische Einheit mit gleichem Schulabschlussprofil und vermitteln allgemeine, fachtheoretische und fachpraktische Bildung. Eine gesellschaftliche und reformpolitische Forderung wurde mit der „Tölzer Erklärung“ zur Regelform der FOS 13 erfüllt, an deren Erprobung auch die FOS Bad Tölz beteiligt war. „So können leistungsfähige und leistungswillige Schülerinnen und Schüler einen zweiten gleichwertigen Weg zum Abitur gehen.“ An der BOS werden dazu ein mittlerer Schulabschluss und eine berufliche Vorbildung vorausgesetzt. Je nach Neigung und beruflicher Vorbildung kann zwischen sechs Ausbildungsrichtungen gewählt werden.
Nicht ohne Auswirkungen blieben die neuen Angebote der Schule auf die Entwicklung der Schülerzahl. Ein stetiger Anstieg bedeutete permanente Raumnot mit Auslagerung von Klassen in Nachbargebäude, an die sich zumindest die ersten BOS-Jahrgänge gewöhnen mussten. Erst mit Fertigstellung des Erweiterungsbaus im Jahre 2005 erhielt die Schule -wenigstens vorübergehend- die Unterrichtsräume für reguläre Unterrichtsbedingungen und Schülerinnen und Schüler die notwendigen Tiefgaragenparkplätze. Nach Holzkirchen ausgelagerte Klassen führte schließlich dort im Jahre 2012 zur Neugründung einer FOS und zur Normalisierung der Raumbedingungen an der Beruflichen Oberschule Bad Tölz.
Mit Freude und einem gewissen Maß an Stolz kann heute auf 20 Abiturjahrgänge und eine mitunter recht bewegte Zeit zurückgeblickt werden. Entscheidend für das Wachstum und die Attraktivität der Schule war das Interesse der Schülerinnen und Schüler für den Bildungsgang an der beruflichen Oberschule, über die BOS.